Bieneninfo 2003
Die Honigblüte
Manche empfinden die seltsamen Kristallbildungen in Honiggläsern als unansehnlich und als ein Merkmal für schlechte Qualität. Weit gefehlt! Der natürliche Traubenzucker, aus dem Honig fast zur Hälfte besteht, bildet gerne Kristalle. Man bedenke: Kristalle sind so was wie Edelsteine, wunderschön unter dem Mikroskop zu betrachten. Und diese Edelsteine dürfen wir im Munde zergehen lassen! In manchen Honigsorten zeigen sich keine großen Honigblüten. In andern um so mehr. Nur wenn die Abfüller den Honig tot rühren, wird das vermieden. Das kann niemand ernsthaft wollen, weil bei übermäßiger Rührerei auch wertvolle Inhaltsstoffe zerstört werden.
„Nationalitätenhonig“
ist ein Scherzwort für Honig, der sich wie die Streifen einer Flagge in Schichten abgesetzt hat. Es wird meist auf einen Überwärmungsschaden geschlossen. Das muss aber nicht so sein. In
manchen Honigen, besonders aus Jahren mit viel Tauhonig, setzt sich nach einiger Zeit der Traubenzucker in körnigen Kristallen am Boden ab. Der Fruchtzucker bleibt immer flüssig und steht darüber. Sieht nicht gut aus? Schmeckt aber lecker! Oben etwas anders als unten – sehr spannend auf jeden Fall.
Wald und Wiesen Imkerei Olaf Müller – www.biohonigbonn.de